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Das philatelistische Prüfwesen in SBZ und DDR (1945-1990) – Band 4

Das philatelistische Prüfwesen in SBZ und DDR (1945-1990) – Band 4

Peter Fischer

Der Versuch, auch eine Geschichte des philatelistischen Prüfens in SBZ und DDR zu schreiben, stieß auf ziemliche Schwierigkeiten. Diese lagen in erster Linie in einer absolut desolaten Überlieferung der Entwicklung dieses wichtigen Teilbereichs philatelistischen Wirkens in der DDR. Für die ersten beiden Jahrzehnte, bis etwa 1964, fehlen Akten oder gesammelte Unterlagen so gut wie völlig. Der Chronist ist in dieser Zeit allein auf die Widerspieglung des Prüfwesens und der Fälschungsbekämpfung in Zeitschriften und Katalogen angewiesen. Danach existieren aus dem Philatelistenverband der DDR Akten, die sich heute im Bundesarchiv in Berlin bei der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR befinden. Allerdings sind auch sie nicht so umfassend, dass sie eine lückenlose Darstellung zuließen.

In den Jahren 1945–1949 vollzog sich die Entwicklung des Prüfwesens in der Sowjetischen Besatzungszone in enger Verbindung zum Prüfwesen in der Bizone und seiner dortigen Organisation. Seit 1949 begann dann eine Art „Abnabelung“ des Prüfwesens im Osten von der Prüferorganisation des Bundes Deutscher Philatelisten im Westen. Eine Eigenständigkeit war spätestens seit 1953 gegeben, obwohl noch bis 1962 zahlreiche Prüfer aus der DDR auf den Prüferlisten des dann schon gegründeten BPP standen. Die weitere Entwicklung war geprägt von der Arbeit der organisierten Philatelie im Kulturbund der DDR und erreichte einen Schnittpunkt mit der Gründung des Philatelistenverbandes der DDR 1969.

Prozesse gegen Fälscher gab es in der DDR vergleichsweise weniger als in der BRD und in Westberlin, in den Anfangsjahren aber mit ziemlich hohen Strafen. Die Struktur des Prüfwesens, seine Organisation und seine Bestimmungen waren dabei nicht so grundsätzlich unterschiedlich von gleichartigen Entwicklungen in der BRD. Das erleichterte 1990 den Übergang des Prüfwesens der DDR in das des vereinigten Deutschlands. Zwischen 1945 und 1990 gab es in SBZ und DDR 125 Prüfer, deren Liste in der Publikation enthalten ist. Es traten seit 1953 nacheinander fünf Prüfordnungen in Kraft, die mit ihren Veränderungen im Anhang nachzulesen sind.

Die letzte Prüferliste der DDR von 1990 umfasste 54 Experten. Davon wurden im November 1990 33 als außerordentliche Mitglieder in den BPP aufgenommen. 1993 wurden aus diesem Kreis 21 Prüfer als ordentliche Mitglieder des BPP bestätigt. Heute stehen auf der Liste des BPP unter 115 Prüfern noch 11, die ihre Tätigkeit vor 1990 schon in der DDR begannen.
 
„Der Autor Peter Fischer hat sich bei der Bearbeitung dieses schwierigen Themas sehr verdient gemacht. Das Prüfwesen ist ein Teil der deutsch-deutschen Philateliegeschichte. Durch seine Kenntnis und das eigene Erleben des Autors hat er Quellen und Unterlagen auswerten können, die uns erst jetzt offenbaren, wie schwierig die Entwicklung des Prüfwesens im anderen Teil Deutschlands gewesen ist. Ich beglückwünsche Peter Fischer zu dieser einmaligen Dokumentation, in der auch viele bekannte Philatelisten in unsere Erinnerung gerufen werden. Peter Fischer sorgt dafür, dass weder die Geschichte des Prüfwesens in der DDR noch die vielen wichtigen Persönlichkeiten in Vergessenheit geraten. Das Buch ist für alle Interessierten ein wirklich gelungenes Werk.“
Michael Adler, Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Philatelisten e.V.

Peter Fischer: Das philatelistische Prüfwesen in SBZ und DDR (1945-1990), BPP-Schriftenreihe – Band 4, Brühl 2008, 244 Seiten, 285 Abbildungen (Fotos/Faksimiles), 150g-Bilderdruck-Papier, Hardcover-Einband mit Farbtitel, VP: 42 Euro zzgl. 5 Euro Versandkostenanteil (Inland; Ausland nach Lieferart). Bestell-Nr. 9359 bei der Versandauslieferung vom Phil*Creativ Verlag, Vogelsrather Weg 27, 41366 Schwalmtal, Tel. 0 21 63/3 07 77, Fax 0 21 63/3 00 03, E-Mail: faktura@philcreativ.de, Internet (mit Bezahlmöglichkeit) www.philcreativ.de