menu close

Zurück

Prüfernachwuchs

Im ersten Jahrzehnt des Bestehens des BPP spielte das Thema „Prüfernachwuchs“ keine Rolle. So erbot sich zwar Georg Landré, für bestimmte Gebiete „Interessenten, die sich als Prüfer …. eignen und Freude daran haben, zu belehren und auszubilden“, aber ansonsten ist nicht feststellbar, daß irgend jemand sonst noch sich mit dieser Thematik befaßte.

Dies änderte sich schlagartig Anfang der 70er Jahre, als APHV, BDPh und BDB versuchten, Einfluß auf den BPP zu gewinnen.115) Den Auftakt bildete am 20. März 1970 eine Pressekonferenz des APHV, an der die Präsidenten des APHV, Jürgen Ehrlich, und des BDPh, Wilhelm Kähler, sowie Dr. Debo in seiner Eigenschaft als Leiter der Bundesstelle Fälschungsbekämpfung des BDPh und als 1. Vorsitzender des BPP teilnahmen. Zahlreiche Anfragen der Presse betrafen Prüfungs- und Prüferfragen, wobei unter Hinweis auf die Überalterung der Prüferschaft die Forderung laut wurde, etwas für den Prüfernachwuchs zu tun. Debo wies daraufhin, daß die Gewinnung junger Prüfer im allgemeinen daran scheitere, daß junge Sammler nicht über die Erfahrung und meist auch nicht über die finanziellen Mittel zur Beschaffung des Vergleichsmaterials verfügten und auch beruflich nicht genügend abgesichert seien. Auch bestehe nur in Einzelfällen die Möglichkeit einer Ausbildung durch einen erfahrenen Prüfer, wie z.B. bei Herrn Pfenninger. 116)

Mit dem Thema Prüfernachwuchs befaßte sich ein Jahr später dann wieder ein Interview, das die Redaktion des Nachrichtenblattes des APHV mit Dr. Debo führte. 117)

Auf dem 25. Bundestag am 4. September 1971 in Kassel beschäftigte sich der Arbeitskreis 3 ebenfalls mit diesem Thema. 118) In dem in den Bundes-Nachrichten veröffentlichten Ergebnisprotokoll wurde folgendes festgehalten: „Die Bundesprüfer sind teilweise überaltert. Eine Reihe von Gebieten ist bereits ohne Fachprüfer. Es ist daher notwendig, den Nachwuchs heranzuziehen und zu schulen. Die Nachwuchskräfte sollen von den Arbeitsgemeinschaften vorgeschlagen und vom Landesverband und ihrem Verein beurteilt werden.“ Damit machte sich der Arbeitskreis eine Forderung zu eigen, die der Präsident des APHV in der Mitgliederversammlung des BPP am 22. November 1970 vorgetragen hatte und die mit dem BDPh abgestimmt war. 119)

In den gleichen Bundes-Nachrichten 120) wurde mitgeteilt, daß durch „intensives Bemühen aller beteiligten Verbände“ Vereinbarungen bezüglich des Prüfwesens erreicht worden seien. Dann wurden ohne Hinweis auf die Mitgliederversammlung des BPP vom 20./21. November 1971 deren Beschlüsse kurz zusammengefaßt wiedergegeben. Daran schloß sich folgendes unmittelbar an: „Bewerber für das Prüferamt reichen ihre Anträge an den Bund über den Vereinsvorsitzenden ein. Landesverband, LV-Stelle, Bundesstelle Prüfungswesen und die zuständige Arbeitsgemeinschaft haben ihre Beurteilung bzw. Stellungnahme abzugeben.

Angestrebt wird eine einheitliche Regelung und Ausbildung für den Prüfernachwuchs.“

Damit sollte offenbar der Eindruck entstehen, daß dies ebenfalls vom BPP mitgetragen sei, obwohl die Mitgliederversammlung dies nicht beschlossen hatte.

Auch die Versteigerer schlugen in die gleiche Kerbe. In einem Schreiben des Auktionators Willi Fehr vom 24. Februar 1972 an Dr. Debo wurde dem BPP vorgeworfen, daß für den Prüfernachwuchs viel zu wenig getan werde, „sodass heute schon zahlreiche Gebiete ohne Prüfer und Ausfälle bei anderen zu erwarten sind.“ In diesem Zusammenhang monierte Fehr auch, daß man sich „für die Erhaltung von Prüfsammlungen, die von den Mitgliedern des Bundes in Jahrzehnten zusammengetragen wurden“,121) nicht genügend eingesetzt habe.

Letzteres ist auch heute noch ein ungelöstes Problem, das erfahrungsgemäß nur dann nicht relevant wird, wenn ein Nachfolger in einem Prüfgebiet von einem aktiv tätigen Prüfer dieses Gebietes unterstützt wird.

Konkreter wurde man dann beim Berliner Gespräch am 22./23. Juli 1972 122), bei dem der damalige Präsident des BDPh, Wilhelm Kähler, ankündigte, daß er auf der nächsten Sitzung der „Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte“ ein „Seminar für Prüfernachwuchs“ anregen werde.

1974 nahm dann dieses Prüfernachwuchsseminar konkrete Formen an. Es war eine Veranstaltung des BDPh, die von Dr. Debo in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender des BPP vorbereitet und von der „Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte“ finanziell unterstützt wurde.

Im Nachrichtenblatt des APHV, Nr. 2 vom Februar 1974, appellierte dessen Präsident Jürgen Ehrlich „an alle Kollegen, die über entsprechende Kenntnisse verfügen und das Zeug dazu haben, Prüfer zu werden, sich bei der Geschäftsstelle zu melden und sich für das vorgesehene Seminar eintragen zu lassen.“
Dieses Seminar, das ursprünglich für Anfang April 1974 geplant war, mußte vom BDPh abgesetzt und terminlich verlegt werden, weil die eingegangenen Meldungen der Interessenten aus den Arbeitsgemeinschaften „enttäuschend und teils ungeeignet“ 123) waren. Es fand dann erst am 16./17. November 1974 in Bad Nauheim statt.

Mit Schreiben vom 18. Oktober 1974 lud der Präsident des BDPh, Dr. Heinz Jaeger, 26 Interessenten ein; weitere 30 konnten nicht berücksichtigt werden. Es war seines Wissens „das erste Mal in der Geschichte der Philatelie, durch ein Seminar geeigneten Prüfernachwuchs zu finden.“ Jaeger hatte in seiner Einladung als Aufgabe des Seminars definiert, die Teilnehmer „mit der Problematik des Prüfungswesens und den an einen Bundesprüfer zu stellenden Anforderungen vertraut zu machen, schließlich soll es persönliche Kontakte knüpfen.“ Natürlich wies Jaeger daraufhin, daß „die Teilnahme am Seminar kein Anrecht auf die Anerkennung als Bundesprüfer begründen“ könne, sondern daß hierfür die in Zusammenarbeit von BPP, APHV und BDPh aufgestellten „Richtlinien für die Anerkennung als Bundesprüfer“ maßgeblich seien.

image022.jpg
Anlage 12
image023.jpg
Anlage 13 2/2

Die Spannweite der im Seminar angesprochenen Themen verdeutlicht die in Anlage 12 auf S. 158 wiedergegebene Tagesordnung.124) Einen ausführlichen Bericht veröffentlichte der BDPh ein knappes halbes Jahr später. 125)

Rückblickend betrachtet muß das Seminar als erfolgreich eingestuft werden, wenn auch bei weitem nicht alle Prüfgebiete besetzt werden konnten, bei denen im Vorfeld eine Besetzung als wünschenswert angesehen wurde. Von den 26 Teilnehmern wurden in den Jahren 1975 bis 1981 elf als Mitglieder in den BPP aufgenommen.

Obwohl für 1977 126) vorgesehen, kam zunächst kein weiteres Prüfernachwuchsseminar mehr zustande. Das bedeutete aber nicht, daß das Nachwuchsproblem als gelöst angesehen worden wäre, ganz im Gegenteil! So erwähnte Dr. Debo im Rundschreiben des BPP, Nr. 72 vom 28. Juli 1977, daß er die Versteigerer gebeten habe, den BPP bei der Gewinnung von Prüfernachwuchs zu unterstützen und an anderer Stelle im gleichen Rundschreiben hielt er es für eine der wichtigsten Aufgaben eines Bundesprüfers, rechtzeitig geeignete jüngere Philatelisten anzulernen Dies hätten bisher eigentlich nur Herr Pfenninger und die Infla-Prüfer getan.

vor Mitte und rechts: Alfred Lippschuetz, Florian Berger, 1986.jpg
vorne Mitte und rechts: Alfred Lippschuetz, Florian Berger, 1986
vorne links: Friedrich Spalink, rechte Tischreihe von links: Andreas Schlegel, Rolf Tworek, Hans-Waldemar Vespermann, Maria Brettl, Jochen Heddergott, 1986.jpg
vorne links: Friedrich Spalink, rechte Tischreihe von links: Andreas Schlegel, Rolf Tworek, Hans-Waldemar Vespermann, Maria Brettl, Jochen Heddergott, 1986

In ähnlicher Weise äußerte sich Dr. Jaeger beim Informationsgespräch der vier Verbände am 30.6./1. Juli 1979 in Frankfurt: Es sei „Pflicht eines jeden Prüfers, Prüfernachwuchs heranzuziehen.“ 127)

Anfang 1980 beschloß der Vorstand des APHV, eine Fachgruppe „Prüfwesen“ zu bilden, die unter der Leitung von Hans-Georg Schlegel stehen sollte. Ihre Aufgabe sollte es u.a. sein, „Prüfernachwuchs heranzubilden sowie Prüfer für solche Gebiete zu benennen, für die es keine Bundesprüfer gibt.“ 128)

Erst am 23./24. November 1985 kam wieder ein Prüfernachwuchs-Seminar zustande, das von Bundesprüfer Hans Findeisen in seiner Eigenschaft als Leiter der Bundesstelle Prüfungswesen des BDPh geleitet wurde. Als Referenten wirkten mit die Herren Florian Berger, Dr. Arno Debo, Hans Findeisen, Klaus Hoffmann, Roland Novak und Rolf Tworek. Der Seminarablauf ist aus Anlage 13 auf den S. 159–160 zu ersehen

Es meldeten sich 95 Bewerber, von denen aus Platzgründen nur 35 eingeladen werden konnten. Über das Ergebnis des Seminars berichtete das Rundschreiben des BPP, Nr. 94 vom 25. April 1986, lapidar: „Die meisten Teilnehmer wollten sich nur über das Prüfwesen unterrichten. Aufgrund des Seminars wurden nur zwei Bewerbungen vorgelegt.“

Dem Bericht von Hans Findeisen in der Mitgliederversammlung des BPP am 14./15. Juni 1986 ist zu entnehmen, daß offenbar die an Bundesprüfer gestellten Ansprüche und der mit dem Prüfen verbundene Zeitaufwand Ursache für die geringe Zahl von Bewerbungen waren.

image022.jpg
Anlage 13 1/2
Hans Findeisen, 1989.jpg
Hans Findeisen, 1989

Wurde auch dieses Seminar wieder von der „Stiftung zur Förderung von Philatelie und Postgeschichte“ mitfinanziert, so berichtete Hans Findeisen in der Mitglieder-
versammlung des BPP am 27./28. Mai 1989, daß diese aus gemeinnützigkeitsrechtlichen Gründen künftig hierfür keine Mittel mehr bereitstellen könne.

Über die Seminare für Prüferanwärter in den Jahren 1999 bis 2004 ist bereits in Kapitel 8, S. 84 f, berichtet worden. Der Bewerbermangel, der dazu führte, daß diese Seminare seit 2005 nicht mehr stattgefunden haben und an ihre Stelle eine Prüfung durch die Verbandsprüfstelle trat, hat aus Sicht des Autors folgende Gründe:

Erstens sind die Anforderungen an Breite und Tiefe des Wissens mittlerweile so umfangreich geworden, daß auch bei entsprechender Spezialisierung viele Jahre an Vorbereitung aufgewendet werden müssen. Hierzu ist mancher Interessent für eine Prüftätigkeit nicht willens oder auch nicht in der Lage. Wenn man bedenkt, daß der Großteil der Verbandsprüfer seine Prüftätigkeit neben dem eigentlichen Beruf ausübt, wird deutlich, daß eine gehörige Portion Idealismus dazu gehört, diese zusätzliche Belastung auf sich zu nehmen. Aber auch Berufsphilatelisten, die in der Lage wären, Prüfer zu sein, werden um die Überlegung nicht herumkommen, welche Opportunitätskosten mit einer Prüftätigkeit verbunden sind.

Zweitens sind die Anforderungen an den Umfang des Vergleichsmaterial und der Dokumentation in den letzten Jahrzehnten laufend angestiegen. Dies führte bei bestimmten Prüfgebieten dazu, daß Interessenten, wenn sie das Vergleichsmaterial neu aufbauen müssen, auf finanzielle und auch wieder zeitliche Grenzen stoßen.

Der bereits vor Jahrzehnten vom ersten Präsidenten des BPP an die Prüfer gerichtete Appell, dafür Sorge zu tragen, daß ihre Prüfsammlungen (= Vergleichsmaterial und Dokumentation – d.V.) erhalten bleiben, ist nach wie vor höchst aktuell. 129)

Wenn man dann drittens noch den Aufwand für das erforderliche technische Equipment bedenkt, zeigt sich, daß für den größten Teil der Verbandsprüfer das Prüfen nicht nur nicht kein Geschäft, sondern ein Hobby ist, das mehr kostet als es einbringt.

Zusammenfassend kann man feststellen, daß es offenbar überwiegend außer-ökonomische Motive sind, die jemanden dazu bewegen, Prüfer werden zu wollen. Dazu zählt die Möglichkeit, als Prüfer philatelistisches Material vorgelegt zu erhalten, das man sonst nicht zu Gesicht bekäme, oder der Antrieb, Sammler vor Schaden zu bewahren, oder einfach das Ansehen, das in philatelistischen Kreisen mit einer Mitgliedschaft im BPP verbunden ist. Zweifellos haben aber diese Motive in einem gesellschaftlichen Umfeld, das immer mehr nutzenorientiert ausgerichtet ist, nicht mehr die Bedeutung wie früher, was neben den vorgenannten drei Gründen die Gewinnung von Prüfernachwuchs noch zusätzlich erschwert. 130)

115) Vgl. hierzu Kapitel 4.

116) Aus der „Prüferschmiede“ Pfenninger gingen die Prüfer Maria Brettl und Johann Ulrich Schmitt hervor.

117) Helmut Weingarten (Gesprächspartner), Prüfern fehlt qualifizierter Nachwuchs. Nachrichtenblatt sprach mit Dr. Arno Debo, in: NBl., Nr. 3 vom März 1971, S. 22 und 24

118) BN, Nr. 95 vom Januar 1972, S.12.

119) Protokoll der Mitgliederversammlung des Bundes der philatelistischen Prüfer e.V. in
München am 22. November 1970, S. 6, Punkt 9.1.

120) BN, Nr. 95 vom Januar 1972, S. 22.

121) Dieses Thema spielte bereits in der Frühzeit des BPP eine Rolle. Im Rundschreiben des BPP, Nr. 5 vom 12. Oktober 1959, schrieb Wilhelm Hofinger: „Wiederholt musste mit Bedauern festgestellt werden, dass grosse Forschungs- und Prüfungssammlungen nach dem Ableben des Besitzers oder aus anderen Anlässen in alle Winde verstreut wurden und heute dieses Material fehlt. Wir bitten alle Prüfer Vorsorge zu treffen, dass bei Einstellung der Sammel- und Prüftätigkeit aus irgendwelchem Grunde die Erhaltung des Materials gesichert bleibt.
Im Rundschreiben des BPP, Nr. 9 vom 30. Oktober 1960, hielt Hofinger es für vordringlich, „das Prüfmaterial derjenigen Prüfer zu sichern und möglichst für den Bund (=BDPh – d.V.) zu erwerben, die aus Altersgründen usw. das Prüfen aufgeben oder ihr Material abzugeben wünschen. Im Interesse der gesamten Philatelie bitten wir deshalb unsere Mitglieder, ihr Prüfungsmaterial möglichst geschlossen mit allen Erläuterungen und wichtigen Prüfungsunterlagen, getrennt von ihren sonstigen Sammlungen aufzubewahren und, sobald Abgabeabsicht besteht, uns zu benachrichtigen. Wir würden in solchen Fällen diese Prüfsammlungen geschlossen unter dem Namen ihres Bearbeiters aufbewahren und für künftige Prüfungen zur Verfügung halten.“
Obwohl insbesondere der BDPh in der Vergangenheit immer wieder dieses Problem aufgriff, scheiterte es allein schon an den finanziellen Möglichkeiten. Realistisch scheint mir nur zu sein, daß die Prüfer Vergleichsmaterial und Dokumentation separieren und versuchen, einen oder mehrere Nachfolger für ihr Prüfgebiet zu interessieren, womit in der Regel auch der Erhalt der Prüfunterlagen gesichert wäre.

122) Siehe S. 45–47.

123) Schreiben des Präsidenten des BDPh, Dr. Heinz Jaeger, vom 12. März 1974 an APHV, BDB, BPP und diverse Stellen des BDPh.

124) Der Verfasser, der damals auch Seminarteilnehmer war, behielt insbesondere den hervorragenden Vortrag von Johann Ulrich Schmitt in Erinnerung, der in seiner Systematik so vorbildlich war, daß er in das von 1999 bis 2004 durchgeführte Seminar für Prüferanwärter (siehe S. 84f.) wieder Eingang fand.

125) Bericht über das Prüfernachwuchs-Seminar am 16. und 17. November 1974 im Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen in Bad Nauheim, in: BN, Nr. 108 vom April 1975, S. 15 f.

126) Rundschreiben des BPP, Nr. 68 vom 22. Juli 1976, S. 4.

127) Reinhard Schmitt (Protokollführer), Niederschrift über das Informationsgespräch zwischen Vertretern des APHV, Prüferbundes, Auktionatorenverbandes und BDPh am 30. Juni 1979 im Arabella-Hotel in Frankfurt am Main, S. 3.

128) APHV-Fachgruppe Prüfwesen gegründet, in: NBl., Nr.3 vom März 1980, S. 35.

129) Vgl. Fußnote 121.

130) Einen hervorragenden Überblick über die gesamte Thematik gibt Wolfgang Maaßen, Prüfer heute: Traumkarriere oder kleiner Lohn für große Mühen?, in: philatelie, Nr.285 vom November 2000, S. 43–46.

Zurück