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Am 06. September 2025 fand in Hofheim am Taunus zum ersten Mal die Briefmarkenbörse Hessen statt, die von acht Vereinen aus der Rhein-Main-Region zusammen mit dem Verband der Philatelistenvereine Hessen und Rhein-Main-Nahe e.V. veranstaltet wurde.

Der BPP war auch hier mit einem Informations- und Beratungsstand vertreten, an dem mehrere Prüferkollegen (Leon Bernhard, Hansmichael Krug und Andreas Wehner, v.l.n.r.) den Besuchern der Briefmarkenbörse mit ihrem Fachwissen zur Verfügung standen.

In fast 40 Beratungsgesprächen hat es sich wieder eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig unsere Präsenz auch auf den „kleineren“ Veranstaltungen ist. Die Besucher kamen zu einem großen Teil mit gezielten Fragen zu bestimmten Stücken an den Stand des BPP. In den fachkundigen Gesprächen konnten die Fragen zumeist beantwortet oder auch hochwertige Stücke bestätigt werden, sehr zur Freude der Fragesteller.

Um aber eine 100%ige Sicherheit zu erhalten, wurde zu einer Prüfung der Stücke bei dem für das jeweilige Prüfgebiet zuständigen Kollegen des BPP geraten.

Vielen Dank für die gute Organisation der Briefmarkenbörse Hessen an die Verantwortlichen vor Ort. Für 2026 ist eine Wiederholung geplant. Sollte es terminlich passen, ist der BPP e.V. gerne wieder mit einem Informations- und Beratungsstand dabei.

Am 28. und 29. August 2025 fand in Löhne zum vierten Mal die Briefmarken- und Münzenbörse statt. Der BPP war hier zum wiederholten Mal mit einem Informations- und Beratungsstand mit insgesamt vier Prüferkollegen vertreten, die eine Vielzahl von Prüfgebieten abdeckten: Heinrich Wasels, Jörg Mathies, Andreas Wehner und Rolf Tworek (v. l. n. r.)  

Über 80 Beratungsgespräche haben die Notwendigkeit unserer Präsenz auch bei dieser Veranstaltung eindrucksvoll bestätigt. Neben hochwertigen Einzelstücken wurden den Kollegen am Beratungsstand aber auch Sammlungen unterschiedlichsten Umfangs vorgelegt, bei denen die Sammler Fragen zu ganz bestimmten Marken hatten, die zum Teil vor Ort beantwortet werden konnten oder aber eine Prüfungempfohlen wurde, da am Beratungsstand keine finale Prüfung (z.B. mit Befund oder Attest) erfolgen kann.

Bei den Beratungen konnten in einigen Fällen Sammler vor Schaden bewahrt oder aber durch das Fachwissen der Prüfer hochwertige Stücke bestätigt werden, die der Sammler zum Teil so nicht erwartet hatte.

Kurios erschien ein Besucher, der offensichtliche Verfälschungen vorlegte. Er kam immer wieder vorbei und fragte jedes Mal einen anderen Prüfer nach seiner Meinung. Als auch der vierte Kollege seine gleichlautende Feststellung verkündete, zog der Herr von dannen. Ob es Starrsinn, ein Testversuch zum Prüferwissen oder die „Versteckte Kamera“ war – es blieb unklar.

Die perfekte Organisation der Briefmarkenbörse durch den Briefmarken- und Münzen-Sammler-Verein Löhne und Umgebung e.V. sowie das Engagement von Heiko Rohde haben zu einer rundum gelungenen Veranstaltung beigetragen.

Foto W. v. Loo

Dr. Heinz Jaeger, Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Philatelisten, der Begründer und Ehrenvorsitzende des Consilium Philatelicum, geschätzter Internist in seiner langjährigen Heimatstadt Lörrach, bedeutender, weltbekannter und anerkannter Philatelist und Menschenfreund, hat uns für immer verlassen.

Geboren wurde Dr. Heinz Jaeger am 8. Mai 1924 in Grafenhausen. Nach der Schulzeit studierte er Medizin, von 1950 bis 1962 war er Arzt am Lörracher Krankenhaus. 1963 ließ er sich als Facharzt für Innere Medizin in Lörrach nieder. Zum Briefmarkensammler wurde Heinz Jaeger 1936, als sein Vater ihm ein Päckchen Briefmarken schenkte.

Im Bund Deutscher Philatelisten war er ab 1967 Beisitzer im Vorstand, ab 1970 Vizepräsident, von 1973-1991 Präsident, danach dessen Ehrenpräsident.

Alle Arbeitsbereiche des Verbandes förderte er trotz seiner beruflichen Verpflichtungen als Mediziner mit hohem persönlichem Einsatz. Das Ausstellung- und Jurywesen gewann unter seiner Regie an Bedeutung und Strahlkraft – national und international. Er schätzte und unterstützte die Arbeit der Ortsvereine ebenso wie die der Arbeitsgemeinschaften, erkannte die Sinnhaftigkeit der philatelistischen Literatur und trug bis ins hohe Alter mit herausragenden Werken selbst dazu bei. Noch im hohen Alter, mit 97 Jahren, griff er erneut zur Feder und schrieb das Buch „Briefmarken Sammeln – warum?“, um Menschen zu animieren, diesem von ihm so geliebten Hobby zu frönen.

In jene Zeit als Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten fiel seine Verantwortung für zahlreiche Nationale Ausstellungen (NAPOSTA’s), die IBRA 73 in München, für den FIP-Kongress 1980 in Essen, für diverse bilaterale Ausstellungen mit den östlichen Nachbarn UdSSR, Ungarn, CSSR und Polen sowie für die NAPOSTA/IPHLA 89 in Frankfurt. Zudem war er langjähriger Präsident der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte und bis ins hohe Alter deren geachteter Kurator.

Außerdem war er Mitglied des Programmbeirates der DBP/Deutsche Post (1970-1972) und Mitglied des Kunstbeirates (1972-2002). Er initiierte das Consilium Philatelicum, war von 1999 bis 2013 selbst dessen Vorsitzender, nicht zuletzt gelang ihm1990/91 die Integration der neu entstandenen Landesverbände Ostdeutschlands in den BDPh.

Mit ihm als Präsident erlebte der Bund Deutscher Philatelisten seine wohl besten Jahre. Er und sein Team im Vorstand machten den Verband zu einem in der Politik, der Post, im Sport und gegenüber dem philatelistischen Handel zu einem geschätzten Partner, der stets über den eigenen Tellerrand hinaussah, das Machbare zielstrebig umsetzte.

1970 erhielt Dr. Jaeger die Verdienstnadel in Gold des BDPh, 1975 die Richard-Renner-Medaille, 1978 die Baurat-Luce-Medaille, 1984 die Hans-Wagner-Medaille. Es folgten 1984 „La Grande Plaquette d’Honneur“ der Liaison Nizza für seine Verdienste um die Philatelie in Europa, 1987 zeichnete er die Roll of Distinguished Philatelists, 1991erhielt er den Sieger-Preis, 1996 die Kalckhoff-Medaille, 1999 die Paul-Hartung-Medaille des APHV. Zu erwähnen sind darüber hinaus noch die Hesshaimer­ Medaille (Österreich), besonders aber das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Mai 1988.

Dr. Heinz Jaeger war mit seiner Arbeit für die Philatelie immer nah an den Sammlerinnen und Sammlern. Er suchte den Kontakt, hörte zu, war zugewandt und zudem humorvoll. Viele Sammler erlebten das im Rahmen der Veranstaltungsreihe BonnPhilatelie „seines“ Consilium Philatelicum, dem er tief verbunden war. Dafür brachte er nicht nur das Konzept „Außenseiter-Spitzenreiter“ oder auch „Dauerrenner-Dauerbrenner“ ein, sondern engagierte sich mit großer Fachkenntnis auch selbst mit launischen Vorträgen zu seinen vielen philatelistischen, philateliegeschichtlichen Liebhabereien und zu anderen Sammlernischen, wie z.B. seinen „Puppen“. Vor wenigen Wochen noch feierte Dr. Jaeger, zwar körperlich geschwächt aber geistig voll dabei und am Geschehen iQ der Welt und in der Philatelie interessiert, seinen 101. Geburtstag. Noch im Mai wünschte er sich gegenüber dem CPh Vorsitzenden Günther Korn und dem CPh Ehrenvorsitzenden Wolfgang Maassen, die Dr. Jager auf der Rückfahrt von der BERNABA besuchten, beim Abschied ein baldiges Wiedersehen, obwohl man spüren konnte, wie ihn die Kräfte und auch der Lebenswille mehr und mehr verließen.

Nun trauern wir um Dr. Heinz Jaeger, denn sein Interesse am BDPh und seinen Gremien, sein stets sinnvoller, zukunftsgerichteter und gutgemeinter Rat werden fehlen. Wir werden seiner mit Hochachtung und Dankbarkeit gedenken.

Ausdrücklich wünschte sich Dr. Jaeger nach seinem Tode die Trauerfeier und Bestattung im engsten Familienkreis. Diese fand daher bereits am 22. August in Lörrach statt.

Für den Vorstand des Consilium Philatelicum im BDPh e.V.

Günther Korn, Vorsitzender

Am 6. September veranstalten acht Vereine aus der Rhein-Main-Region zusammen mit dem Verband der Philatelistenvereine Hessen, Rhein-Main-Nahe e. V. die 1. Briefmarken Börse Hessen (kurz BBH genannt) in der Mitte des Verbandsgebietes zwischen Mainz/Wiesbaden und Frankfurt, genauer gesagt, in Hofheim am Taunus.

Die Post wird mit einem Team und einem Sonderstempel ebenso zugegen sein, der BPP mit drei Spezialisten, die Frankfurter Phila-Bibliothek, die ArGe Krone/Adler und das Veranstaltungsteam der Jungen Briefmarkenfreunde Hessen. Von den Auktionatoren wird das Haus Pfankuch aus Braunschweig mit einem Stand vertreten sein. Es lohnt sich also auf alle Fälle, ab 9 Uhr vorbeizuschauen, denn Interessenten und Besucher genießen freien Eintritt und nur Personen, die einen Tausch- oder Angebotstisch belegen möchten, zahlen dafür einen noch nicht einmal zweistelligen Euro-Betrag. Für eventuelle Rückfragen – auch zum Buchen der wenigen noch freien Tische (von rund 150) – wenden Sie sich bitte an den Verbands-Geschäftsführer Carsten Keller unter Tel. 0152/53129791 oder per E-Mail: 10pfennig1880@gmail.com.

(bpp-gg) Es war ein besonderer Moment bei der Prüfertagung am 3. Mai in Nürnberg, als Peter Sem den rund 70 Anwesenden erklärte, dass er mit nunmehr 75 Jahren gerne sein Vorstandsamt in jüngere Hände übergeben wolle. Seit 2007 hat Sem dem Vorstand insgesamt vierzehn Jahre angehört, ist (und bleibt) seit langem Sprecher der Sachverständigengruppe im BPP und Vorsitzender des Kuratoriums des Köhler-Preises. Die Mitglieder und Gäste dankten es mit einem langanhaltenden Applaus und wählten in geheimer Wahl den 59-jährigen Michael Ehrig einstimmig zu seinem Nachfolger als Vizepräsident des BPP. Ehrig prüft im BPP seit 2013 Portugal mit Nebengebieten und ist Präsident des renommierten Berliner Philatelisten-Clubs von 1888 e. V. BPP-Präsident Christian Geigle hieß den neuen Vorstandskollegen herzlich willkommen und lobte seine ruhige und besonnene Art, mit der er exakt in die großen Fußstapfen seines Vorgängers trete.

Michael Ehrig

Zuvor hatten die Mitglieder zwei neue Kollegen einstimmig in den BPP aufgenommen. Leon Bernhard ist mit seinen gerade einmal zwanzig Jahren das jüngste Neumitglied aller Zeiten, aber glänzt bereits mit einem großen philatelistischen Wissen und bestand seine mehrstündige Prüfung tags zuvor mit Bravour. Ebenso überzeugend meisterte Dr. Leif Kramp (44), Sohn des BPP-Urgesteins Hans-Ludwig Kramp, seine Aufnahmeprüfung. Er wird sukzessive die Prüfarbeit seines Vaters übernehmen und fortführen. Der Sprecher seiner Prüfungskommission sprach von einer „idealen Konstellation“ der Weitergabe. Die Anwesenden vernahmen es mit Freude.

(v. l. n. r.) Präsident Christian Geigle, Leon Bernhard, Dr. Leif Kramp, Peter Sem

In ihren Tätigkeitsberichten berichteten die Vorstandsmitglieder und Beauftragten von einem ruhigen Jahresverlauf. Präsident Geigle kritisierte einmal mehr zu lange Bearbeitungszeiten, insbesondere bei termingebundenen Prüfvorlagen, und mangelnde Kommunikation einzelner Kollegen mit den Prüfkunden, wenn es zu Verzögerungen kommt. Josef Bauer berichtete von der Verpackung des vom Postmuseum in Berlin erworbenen Stempelschatzes (in 580 Kartons!) und dem Transport in die Geschäftsstelle in Radolfzell. Dort wird demnächst mit der Entwicklung eines KI-gestützten Verfahrens zur Digitalisierung der geschätzt 500.000 bis 600.000 Stempelabschläge begonnen.

Schatzmeister Gruber konnte einen sehr erfolgreichen Kassenbericht vorstellen, der mit einem Jahresüberschuss von rund 28.000 Euro schließt. Damit konnte ein größerer Teil des Kaufpreises für das Stempelarchiv schon im Jahr des Erwerbs gestemmt werden. Entsprechend positiv fielen der Bericht der beiden Kassenprüfer und der Applaus der Zuhörer aus.

Der Schutz der eingetragenen Marke „BPP“ nahm auch im vergangenen Jahr wieder einen großen Raum ein. Der Beauftragte Dieter Mertens berichtete von erfolgreich abgeschlossenen und noch laufenden Verfahren, teils außergerichtlich, teils gerichtlich. Dabei unterstrich er, dass der BPP vor Gericht noch kein einziges Verfahren verloren habe. Das Markenrecht sei sehr eindeutig und streng, die Richter sehr erfahren. Das würde sich auch in den betroffenen Kreisen offenbar herumsprechen, so dass die überwiegende Mehrzahl der Fälle inzwischen außergerichtlich und damit zu vergleichsweise geringen Kosten für die Markenrechtverletzer abgeschlossen werden könnten. Präsident Geigle bedankte sich für das große Engagement von Dieter Mertens, die Zuhörer goutierten es mit einem kräftigen Applaus.

Blick in den vollen Versammlungssaal

Im zweiten Teil der Versammlung ging es um einige Änderungen in den Regelwerken des BPP, eine Prüfgebietserweiterung und für zwei Kollegen um die Aufnahme als Ordentliche Mitglieder nach erfolgreicher Absolvierung der dreijährigen Konsultationszeit. Dabei gab es erwartungsgemäß keine Überraschungen, ebenso bei den Anträgen sieben älterer Kollegen auf Verlängerung der Prüftätigkeit über die Regelaltersgrenze von 70 Jahren hinaus.

Zuguterletzt wurde der Termin der Mitgliederversammlung in 2026 auf Samstag, den 25. April, festgelegt. Der BPP bittet ArGe´n, Auktionatoren und Messeveranstalter, sich diesen Termin vorzumerken und nach Möglichkeit keine Veranstaltungen, die Mitglieder des BPP betreffen, auf dieses Wochenende zu legen. 

Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung überraschte die Gäste des Festabends, der traditionell den Höhepunkt und Abschluss der Prüfertagung darstellt. Laudator Peter Sem hielt eine wunderbare Rede auf den Auserwählten für den renommierten Köhler-Preis, bei der den Zuhörer nach und nach klar wurde, um wen es sich handelte: Carsten Brekenfeld, seit 2001 Mitglied im BPP, Prüfer für Deutsche Kolonien, hat von Beginn seiner Mitgliedschaft als Justitiar die Geschicke und Entwicklung des Verbandes begleitet und geprägt. Unter den Präsidenten Dr. Hans-Karl-Penning und Christian Geigle war er einer der „Baumeister“ des BPP, wie er sich heute präsentiert und zu Recht eine internationale Spitzenstellung beansprucht.

(v. l. n. r.) Präsident Christian Geigle, Tobias Huylmans (geschäftsführender Gesellschafter der Fa. Köhler), Preisträger Carsten Brekenfeld, Peter Sem (Laudator und Vorsitzender des Kuratoriums)

Am Sonntagmorgen war Abschied angesagt. Von zahlreichen Mitgliedern wurden das sehr harmonische Wochenende und eine ebenso einvernehmliche Mitgliederversammlung gelobt. Vizepräsident Dr. Provinsky sah es genauso: „Wir können stolz auf unseren BPP sein. Vorstand und Mitglieder arbeiten miteinander, nicht gegeneinander. So kann es weitergehen!“.

Bilder: Rolf Tworek, Wilhelm van Loo