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Anlage zur Prüfordnung

für das Prüfgebiet DEUTSCHES REICH, Mi.-Nr. 53 - 97 (inkl. zugehöriger Zusammendrucke und Ganzsachen)

Nachstehende Regelungen ändern bzw. ergänzen die jeweils gültige Fassung der Prüfordnung des BPP.

1. Prüfungen

Gebrauchte Marken mit Farbvarianten, die aufgrund chemischer Veränderungen durch Wasserzusätze oder anderer Veränderungen im UV-Licht deutlich abweichende Quarzreaktionen zeigen, werden als „verwaschen“ handschriftlich auf der Markenrückseite gekennzeichnet. Zusätzlich wird die Farbkennzeichnung bei geringwertigen Marken, die ohne Namensprüfstempel am Markenunterrand signiert werden, bis zur Markenmitte erhöht gesetzt. Bei besseren Marken, die im unveränderten Zustand den Namensprüfstempel erhalten, wird dieser weggelassen und lediglich die Farbkennzeichnung im unteren Markenrand angebracht.

Extreme Farbveränderungen werden als „verfälscht“ gekennzeichnet.

Die Kriegs- und Propagandafälschung Mi:-Nr. 4 (sog. Spionagefälschung) wird in ungebrauchter Erhaltung wie eine Normalmarke mit der zusätzlichen Kennzeichnung „Pfä“ signiert.

Bei ungebrauchten Bogen geringwertiger Marken können – sofern es sich um typische Farbnuancen handelt – auch sog. „Bogenprüfungen“ vorgenommen werden, d. h. die jeweiligen Eckrandviererblöcke, die Oberrandmarken sowie die Marken mit HAN werden mit einer Farb- bzw. Typbezeichnung versehen. Ansonsten werden sämtliche Marken eines Bogen(teil)s signiert.

2. Qualität

Einige Ausgaben dieses Prüfgebietes sind mittels besonderer Zähnungsleisten (B-Zähnung der Mi.-Nr. 78 – 81), auf besonderen Papieren (Mi.-Nr. 89 y und 91 y) oder unter schwierigen Herstellungs­bedingungen (Kriegsdrucke) entstanden. Stücke mit daraus abzuleitenden, herstellungsbedingten Einschränkungen (z. B. leichten Zahnverkürzungen) werden nicht als mangelhaft angesehen.

3. Sonstiges

Vor- und Mitläufer später eigenständiger Gebiete (Danzig, Memelgebiet etc.) werden mit dem Namenszug signiert und einem handschriftlichen Zusatz entsprechend gekennzeichnet. Bei Mischfrankaturen mit Überdruck-Marken dieser Gebiete sowie bei bestimmten Entwertungen ist in der Regel der Prüfer zu konsultieren, in dessen Prüfgebiet diese Ausgaben fallen.

4. Kennzeichnungs­übersicht

Attest, Befund, ggf.
dopp. Namensignum BPP
Namensignum BPP
Typ-/Farbkennzeichnung wie Ix oder IIa
ohne Namensignum
**/***/***/*
54 b 54 a54 b 54 a
56 b, c 56 a56 b, c 56 a
58-62 I58-62 I    
63 b63 c52-62   
64 II64 II    
66 I66 I63-6664-66 63 a
69 I69 I    
69 b 69 a69 b 69 a
70 a 70 b70 a 70 b
72 c, b72 c72 a72 b 72 a
78 Aa78 Aa78 Ab, B78 B 78 Ab
   79  
80 Ab, Bb80 Ab, Bb80 Aa, Ba80 Aa, Ba  
81 Aa, B81 Aa, B81 Ab81 Ab  
81 Z81 Z    
82 Z82 Z82 A  82 A
  82 B82 B 83 I
  83-93 I  84 I
85 I b  85 I b 85 I a
86 I c  86 I c 86 I a, b
86 I d86 I d    
87 I b, d  87 I b, d  
89 I y  89 I y 87 I a
     88 I
     89 I x
91 I y  91 I y 90 I
     91 I x
92 I b92 I b 92 I a  
     93 I
97 A I a97 A I a94-97 A I96-97 A I 94-95 A I
  84 II b84 II b84 II a84 II a
86 II d 85 II d, e85 II d, e85 II a85 II a
86 II e86 II e, g86 II f86 II d, f86 II a, c86 II a, c
  87 II a, c87 II c  
87 II b87 II b  87 II d87 II a, d
  88 II a88 II a88 II b88 II b
  89 II y89 II y89 II x89 II x
  90 II a90 II a90 II b90 II b
  91 II y91 II y91 II y91 II x
  92 II a, c92 II a, c92 II b92 II b
  93 II a93 II a93 II b93 II b
  94-97 A II94-97 A II  
95 B II b, c 94-97 B II  94-97 B II
96 A II     
96 W96 W 95 B II b, c  
97 M97 M96 B II b96 B II b  
   Dienst  
   D1, 2, 7-14

Kleinstwerte, die nur mit Farb-/Typangabe signiert werden, bleiben hinsichtlich der Qualität ungeprüft.

Besonderheiten, die über die MICHEL-Spezial-Katalogisierung hinaus gehen, wie z. B. nach-verwendete Stempel, Sonderstempel, besondere Stempeltypen, Papierfalten, Zähnungsabweichungen und (Handbuch-)Plattenfehler, können bei billigen Werten, die nur mit einfacher Farb-/Typkennzeichnung versehen werden, zusätzlich mit dem Namensprüfstempel des Prüfers und einem entsprechenden, handschriftlichen Vermerk versehen werden (die Typisierung nach Kennzeichnungsübersicht bleibt davon unberührt). Eine derartige Kennzeichnung liegt im Ermessen des Prüfers.